Meteoritenfund
Wo können Meteoriten auf der Erde gefunden werden, wo werden besonders viele Meteoriten gefunden und wie verteilen sich die Meteoritenfunde auf die Länder?
Bei der Anzahl der Meteoritenfunde und der geographischen Verteilung besteht zwischen den Stein- und Eisenmeteoriten ein Unterschied. Da dies nicht vom Zufall abhängig ist, muss es hierfür andere Gründe geben. Bei Steinmeteoriten sind es vor allem die Faktoren Fundumstände, Siedlungsdichte und Aufklärung der Bevölkerung. Da Steinmeteoriten dem irdischen Gestein sehr ähnlich sind und sie daher unauffälliger sind als die Eisenmeteoriten, werden diese erfahrungsgemäß meist nur mit der Beobachtung eines Meteoritenfalls und anschließender intensiver Suche gefunden. Hierfür liefert der Londoner Meteoriten-Katalog von 1977 auch die entsprechenden Zahlen: Von 848 beobachteten Meteoritenfälle sind 797 Stein- und 51 Eisenmeteoriten. Voraussetung hierfür ist eine an Naturvorgängen aufgeklärte und dicht über das Land verteilte Bevölkerung.
Unabhängig von der Beobachtung ergibt sich hier ein anderes Verhältnis bzgl. der statistisch ermittelten Zahlen. Hier verzeichnet der Katalog nämlich 661 Eisenmeteoriten und 587 Steinmeteoriten. Dieses Zahlen überraschen jedoch nicht, da Eisenmeteoriten auch einem Laien auffallen können und sich von irdischem Stein meist abheben. Zudem sind sie auch witterungsbeständiger als die Steinmeteoriten. Dies belegen auch die Funde von antarktischen Meteoriten. 1969 wurden erstmals antarktische Meteoriten entdeckt. Zwischen den Jahren 1974 und 1978 konnten durch systematische Suche mehr als 1300 Meteoriten nahe dem Gebiet der Yamato-Berge aufgesammelt werden. Bis heute beläuft sich die Anzahl der antarktischen Meteoriten auf bis zu 20.000 Stück. Aber wie kommt es zu dieser großen Meteoriten-Ansammlung an der Antarktis? Die Antwort ist relativ einfach. Die ca. 1 Millionen Jahre alten und sehr gut erhaltenen Meteoriten sind irgendwann einmal auf die Eisdecke eingschlagen. Dann wurden sie von einer Eisdecke eingeschlossen und durch den Gletscher weiter transportiert bis dieser auf ein Hinderniss gestoßen ist. Vor einem Gebierge wurde das Gemisch aus Meteoriten und Eis aufgestaut und die Meteoriten wurden mit der Zeit nach oben gedrückt. Winde legten dann nach und nach die Meteoriten frei und so entstand ein großes Meteoritenfeld. Ein Pradies für Wissenschaftler. Die Meteoriten müssen dann nur noch aufgesammelt werden. Durch den guten Kontrast zwischen den dunklen Meteoriten und dem Eis können sogar Walnußgroße Meteoriten aus der Luft per Helikopter ausfündig gemacht werden.
Russland zeigt eine weitere interessante Auffälligkeit bzgl. der Meteoritenfälle und deren Verteilung. Die meisten Fundorte liegen im europäischen Bereich wobei der Norden Sibiriens nur wenige Meteoriten liefert. Dies liegt sehr wahrscheinlich an der geringen Bevölkerungsdichte Sibiriens. Außerdem werden im europäischen Teil Russlands fast ausschließlich Steinmeteoriten entdeckt und im asiatischen Gebiet (ohne südliche) überwiegend Eisenmeteoriten. Diese Beobachtung dürfte naturgeschichtlich zu erklären sein. Teile des europäischen Russlands und die südlichen asiatischen Gebiete waren bereits in prähistorischer Zeit besiedelt. Vor Jahrtausenden war man jedoch noch nicht in der Lage Eisenerz zu gewinnen und zu Eisen zu verarbeiten. Somit bediente man sich an dem Meteoriteneisen und verarbeitete dieses zu Schmuck, Werkzeugen und Waffen. Daher sind wohl in diesen Gebieten nur sehr wenige Eisenmeteoriten zu finden jedoch die aus neuerer Zeit stammenden Steinmeteoriten. Diese Beobachtung der Verteilung dürfte auch auf andere Kontinente und Kulturkreise übertragbar sein. Ein besonders großer Anteil an Eisenmeteoriten wurde jedoch in Australien, Afrika, und Südamerika gefunden. Dies lässt sich wohl durch eine geringe Bevölkerungsdichte und der nicht metallverarbeitenden Kulturvölker erklären.
Hier erhalten Sie einen Überblick aller Meteoritenfunde unseres Sortiments mit interaktiven Weltkarte:
Legende
Markiert den genauen Fundort des Meteoriten.
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Markiert die ungefähre Region des Fundorts des Impaktits.
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